Ein von Friedrich Schiller überschriebenes Atlantis Gedicht?
Seit den 60er Jahren bemühe ich mich, diesen Text von Friedrich Schiller sinnvoll zu interpretieren. Auch ein Fachmann wie der Literatur- und Musikkritiker Dieter Hildebrand ist in seinem Buch „Die Neunte“ (anlässlich dem 200. Todestag von Schiller) daran gescheitert. Er schreibt zu Schillers erster Strophe der Ode „An die Freude“:
Dann schreibt Hildebrand:
Und schließlich:
Da schließt ein Wissenschaftler aus einem halben Wort von acht Zeilen Text auf ein Trinklied, nur weil das Teilwort
„-trunken“ darin vorkommt? Dass Schiller gerne trank, ist bekannt. Aber deshalb aus einem halben Wort aus acht Zeilen Text auf ein Trinklied Schillers zu spekulieren und alles andere in den acht Zeilen zu ignorieren, ist alles andere als wissenschaftlich.
Eine Interpretation der von Friedrich Schiller in seiner Ode „An die Freude“ übernommenen alten Texte als Atlantis Gedicht
Können Sie – der Leser dieser Seite – zumindest die erste Strophe und den zweiten Chor besser interpretieren als Hildebrand? (Zum zweiten Chor konnte er nämlich gar nichts interpretieren.) Können Sie diese von Friedrich Schiller verwendeten alten Vorlagen Wort für Wort und Zeile für Zeile so interpretieren, dass der Text wirklich einen Sinn ergibt? Und zwar wortwörtlich und nicht weit hergeholt?
Mir ist es vor zwei Jahrzehnten gelungen:
Die erste Strophe von Schillers Ode „An die Freude“ berichtet als Text dasselbe wie das Bild einer orientalischen Überlieferung: Text und Bild berichten übereinstimmend vom Besuch unserer Vorfahren auf Atlantis:
Unsere Vorfahren freuten sich, wenn sie GÖTTERFUNKEN sahen. Diese Funken (am Ende des Teppichs) zeigten an, dass ein TOCHTER-Raumschiff vom Mutter-Raumschiff namens ELYSIUM (das Atlantis entspricht) abgekoppelt hatte und zur Erde flog. Unsere Vorfahren durften mitfliegen und die ungewohnte Einwirkung der Schwerkraft auf ihren Körper machte sie FEUERTRUNKEN, bevor sie der HIMMLISCHEn HEILIGTHUM, die Raumstation (Atlantis), betraten. Nur durch die ZAUBER der Technik konnte die Schwerkraft, die Götter im Himmel und Menschen auf der Erde GETHEILT hatte, überwunden werden. So wurden die BETTLER zu FÜRSTENBRÜDERn (Originaltext von 1785). Das war aber nur möglich, wo der SANFTE FLÜGEL des Tochterraumschiffes weilte.
All diese hier vorgestellten Interpretationen zur Ode von Friedrich Schiller reiften erst nach und nach. Da ich nicht wusste, dass die siebente Zeile der ersten Strophe später von Schiller verändert wurde, scheiterte ich immer wieder an „Alle Menschen werden Brüder“. Diese Zeile ist wie ein Fremdkörper im Text der ersten Strophe von Schillers Ode. Erst als ich konkret nachforschte, ob denn der heute verwendete Text von Schillers Ode „An die Freude“wirklich der Originaltext ist, stieß ich darauf: „Bettler werden Fürstenbrüder“ ist der Originaltext der siebenten Zeile und dieser passt wie ein Zahnrad in das zugehörige Uhrwerk der ersten Strophe von Schillers Ode.
Aber auch danach war mit nur klar, dass Schiller hier eine Himmelfahrt aus alten Texten übernommen hat. Das hat noch nichts mit Atlantis zu tun. Und zudem scheiterte ich immer wieder an dem zweiten Chor. Während Schiller in der zweiten Strophe seine Erlebnisse in Leipzig Gohlis niederschrieb – diese Strophe reflektiert Schillers schönste Zeit in seinem Leben – passte der zweite Chor überhaupt nicht dazu, vor allem war der Text völlig unverständlich. Wenn aber Schiller alte Texte nur überschrieben hatte und die zweite Strophe so in vorhandenes Textmaterial eingefügt hat, dann wird mit dem Blick auf Platons Atlantis urplötzlich klar: Die auf der Raumstation Atlantis (dem himmlischen Heiligtum Elysium) als Fürstenbrüder behandelten Bettler von der Erde revanchierten sich in Schillers zweitem Chor bei den Astronautengöttern, huldigten ihnen und wünschten ihnen in ihrem bewohnten großen Ring eine gute Reise zu anderen Sternen. So verrieten sie die Bauart der Raumstation und wir können dieses himmlische Heiligtum Elysium heute mit Atlantis identifizieren. Der große Ring macht es möglich, denn wo ein großer Ring ist, sollte auch ein kleiner sein (sonst wäre die Erwähnung „großer“ unnütz). Und tatsächlich lebten die Astronautengötter nur im großen Ring von Atlantis und wurden dort zu den Sternen geleitet, denn nur dort herrscht die passende Schwerkraft.
Hier kurz ein Blick auf andere Interpretationen zum großen Ring, der zu den Sternen geleitet werden soll: Hildebrand, der sonst jede Zeile X Mal kommentierte, finden dafür gar keine Argumente. Andere Aussagen wie z.B. mit dem „großen Ring“ wäre der Erdenkreis gemeint oder die im Ritual einen Ring bildenden Freimaurer, halten Ockhams Gesetz nicht stand, denn Schiller beschreibt (vermutlich aus alten Texten) einen BEWOHNTEN Ring, der zu den Sternen geleitet wird.